Marathon (Bild: Miguel A Amutio)
Gibt es wirklich Parallelen zwischen einem LEGO SERIOUS PLAY Workshop und 42,195 km Laufen? Auf den ersten Blick könnte die Vorstellung abwegig wirken. Beim genaueren Hinschauen jedoch offenbaren sich faszinierende Ähnlichkeiten. In diesem Artikel beleuchte ich, wie sowohl MarathonläuferInnen als auch LEGO SERIOUS PLAY-Teilnehmende auf einzigartige Weise persönliche Triumphe feiern und warum beide Aktivitäten recht nahe beieinander liegen.
Inhaltsverzeichnis
LEGO SERIOUS PLAY vs. Marathonlauf
Zunächst ist es wichtig, sowohl LEGO SERIOUS PLAY als auch Marathonlaufen zu verstehen. LEGO SERIOUS PLAY ist eine innovative Methode, bei der Teilnehmer LEGO-Bausteine nutzen, um ihre Ansichten, Perspektiven, Gedanken, Ideen und sogar Gefühle darzustellen. Durch das Spielen und Bauen visualisieren die Teilnehmenden komplexe Konzepte und nutzen ihre Kreativität, um komplexe Probleme zu lösen und neue Einsichten zu gewinnen.
Ein Marathon dagegen ist ein Ausdauerlauf, bei dem die Läufer eine Distanz von 42,195 Kilometern absolvieren. Es ist ein Prüfstein für Ausdauer, Durchhaltevermögen und mentalen Willen. Beide Aktivitäten – LEGO SERIOUS PLAY und Marathonlaufen – erfordern verschiedene Fähigkeiten und Eigenschaften, aber es gibt einige bemerkenswerte Ähnlichkeiten zwischen ihnen.
Die Vorbereitung
Vorbereitung ist der Schlüssel. Jeder Marathonläufer weiß, dass die Vorbereitung auf den großen Tag unerlässlich ist. Es geht nicht nur um das körperliche, sondern auch um die mentale Vorbereitung und die Planung der Laufstrategie. Ähnlich verhält es sich mit LEGO SERIOUS PLAY. Am Anfang eines Workshops steht das „Trainingslager“ – bekannt als Skills Building. Es geht darum, wieder ins Bauen mit den LEGO-Steinen zu kommen, die Methode und ihre Regeln zu verstehen, sich auf die Zusammenarbeit in der Gruppe einzustellen und eine offene, kreative Denkweise wieder hervorzuholen, die wir manchmal schon lange hinter uns gelassen haben.
Trainer und Facilitator
Eine weitere Parallele ist die Rolle des Trainers oder Facilitators. Im Marathon bereitet der Trainer den Läufer auf das Rennen vor. Er liefert den Trainingsplan, gibt Ratschläge zur Technik, Ernährung und Erholung und motiviert den Läufer, seine Ziele zu erreichen. Der Trainer versteht die Herausforderungen des Marathons und leitet den Läufer an, sich effektiv auf diese vorzubereiten.
Ebenso führt der LEGO SERIOUS PLAY Facilitator die Teilnehmenden durch den Workshop. Er bereitet den Workshop vor, stellt die Aufgaben, führt durch den Workshop und hilft den Teilnehmenden, ihre Gedanken und Ideen zu visualisieren. Der Facilitator schafft eine sichere und unterstützende Umgebung, in der jeder Person eine Stimme bekommt, sich ausdrücken kann, gehört und auch wirklich verstanden wird. Er versteht die Methode, die Prozesse und Dynamik des Workshops und leitet die Teilnehmenden an, sie effektiv zu nutzen.
In beiden Fällen geht es nicht darum, den Weg für die Läufer oder Teilnehmer vorzugeben, sondern ihnen die Werkzeuge und Fähigkeiten zu vermitteln, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Es liegt letztendlich an den Läufern und Teilnehmern selbst, diese zu nutzen und ihre Ziele zu erreichen.
Ausdauer führt zum Ziel
Das Durchhalten inmitten von Herausforderungen ist ein gemeinsames Merkmal sowohl des Marathonlaufs als auch der LEGO SERIOUS PLAY Workshops. In einem Marathon begegnen Läufer Hindernissen wie steilen Hügeln, Ausrüstungsproblemen, schlechtem Wetter oder körperlichen Beschwerden. Dennoch, das Durchhaltevermögen, die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und trotz Schwierigkeiten fortzufahren, ist entscheidend. Dieser Grundsatz findet seine Parallele in LEGO SERIOUS PLAY Workshops.
Die Fragen nehmen im Laufe des Workshops an Komplexität zu und Teilnehmer stehen oftmals vor der Herausforderung, nicht sofort eine Antwort parat zu haben. Jedoch gilt hier wie im Marathon: Durchhaltevermögen führt zum Ziel. Bei diesen Prozessen helfen uns unsere Hände und die sogenannte Hand-Hirn-Verbindung. Durch das Bauen visualisieren unsere Hände unser intrinsisches Wissen und am Ende halten wir oft die Lösung unserer Fragestellungen in der Hand – oft ohne zu wissen, dass wir die Antwort in uns tragen.
Im Flow
Der sogenannte Flow-Zustand, in dem man vollständig in eine Aktivität eintaucht, ist ein Zustand, den sowohl Marathonläufer als auch Workshop-Teilnehmer erreichen können. Im Falle der Läufer rücken Ablenkungen und Schmerzen in den Hintergrund; sie fühlen sich energiegeladen, motiviert und in Harmonie mit sich selbst. Der Lauf scheint mühelos und die Kilometer scheinen zu fliegen. Ähnlich ist es bei den Workshopteilnehmern, die ihre Umgebung vergessen, ganz auf ihre Aufgabe konzentriert sind und ihren Gedanken und Ideen Form geben. Diese fast meditative Erfahrung führt zu erhöhter Kreativität, Produktivität und Zufriedenheit.
Immer am Ball
Der Wert der Beständigkeit findet sich sowohl im Marathonlauf als auch im LEGO SERIOUS PLAY Workshop. Ein Marathonläufer erreicht das Ziel nicht durch schnelle Sprints, sondern durch eine gleichmäßige und beständige Geschwindigkeit. Ebenso erfordert der LEGO SERIOUS PLAY Workshop durchgehendes Engagement und eine kontinuierliche Anstrengung, um das Ziel zu erreichen. Der Prozess mag lang und manchmal herausfordernd sein, doch am Ende lohnt sich die Mühe.
Erreichen der Ziellinie
Über das Erreichen der Ziellinie hinaus gibt es kaum etwas Erfüllenderes als den Moment, in dem ein Marathonläufer die volle Distanz von 42,195 Kilometern absolviert. Erschöpfung und Schmerz weichen einer überwältigenden Freude und einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit. Ein ähnlich befriedigendes Gefühl erfahren Teilnehmer, die ihre Lösungen in einem LEGO SERIOUS PLAY Workshop erarbeitet haben. Nach Stunden des Bauens, Reflektierens, Testens und Lernens, steht das fertige Produkt. Es handelt sich dabei nicht einfach um ein oder mehrere LEGO-Modelle, sondern um eine kollektiv entwickelte Lösung für eine Herausforderung. Je nach Workshopziel könnte dieses Endprodukt sogar die Zukunft eines Unternehmens, eines Teams oder einer Organisation darstellen – ein sichtbarer Beweis für die Anstrengungen und den kreativen Prozess der Teilnehmer.
LEGO SERIOUS PLAY und Marathonlaufen – beides ist anstrengend
Beide, sowohl Marathonlaufen als auch ein LEGO SERIOUS PLAY Workshop erfordern ein hohes Maß an Energie und Engagement. Und es ist nur natürlich, dass nach solch intensiven Erfahrungen eine gewisse Erschöpfung folgt. Aber es ist eine Erschöpfung, die mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und Erfüllung einhergeht.
Nach einem Marathon können Läufer körperlich erschöpft sein, mit schmerzenden Muskeln und müden Gliedern. Aber hinter dieser körperlichen Erschöpfung verbirgt sich oft ein Gefühl großer Leistung und Stolz. Sie haben eine enorme Herausforderung gemeistert und haben vielleicht sogar ihre persönlichen Bestzeiten überboten. Trotz der Erschöpfung können sie das Gefühl der Befriedigung genießen, ihre Ziele erreicht und ihre Grenzen überwunden zu haben.
Ähnlich können Teilnehmende eines LEGO SERIOUS PLAY Workshops geistig erschöpft sein nach Stunden des fokussierten Denkens, Bauens, Diskutierens, Schlüsse Ziehens und Lernens. Aber auch folgt oft eine tiefe Zufriedenheit. Sie haben neue Ideen generiert, komplexe Probleme gelöst und vielleicht sogar bisher unbekannte Seiten an sich selbst entdeckt. Sie können die Befriedigung empfinden, produktive und erkenntnisreiche Erfahrungen gemacht zu haben, die sie sowohl in ihrer Arbeit als auch in ihrem persönlichen Leben voranbringen.
Erschöpfung ist also nicht unbedingt negativ. Im richtigen Kontext kann sie ein Zeichen von Anstrengung, Engagement und letztlich persönlichem Wachstum sein. Ob beim Marathonlaufen oder bei einem LEGO SERIOUS PLAY Workshop, die Erschöpfung, die wir am Ende empfinden, ist oft ein Zeichen dafür, dass wir uns wirklich angestrengt und unser Bestes gegeben haben. Und das ist etwas, auf das wir stolz sein können.
Die Erholungsphase
Die Erholungsphase ist ein entscheidender Aspekt sowohl nach einem Marathon als auch nach einem LEGO SERIOUS PLAY Workshop. Nach einem Marathon benötigt der Körper Zeit zur Erholung, die Muskeln müssen regenerieren und der Geist braucht Zeit, um die Erfahrungen zu verarbeiten. Ebenso brauchen die Teilnehmer nach einem LEGO SERIOUS PLAY Workshop Zeit zur Reflexion über ihre Modelle und die gewonnenen Erkenntnisse. Diese Nachbearbeitungs- und Reflexionsphase ist genauso wichtig wie der Workshop selbst, da sie den Teilnehmern hilft, das Gelernte zu verinnerlichen und in ihren Alltag zu integrieren.
Fazit
Abschließend lässt sich feststellen, dass Marathonlaufen und LEGO SERIOUS PLAY mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Beide Aktivitäten erfordern Vorbereitung, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren. Beide bieten die Chance, sich persönlich herauszufordern und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln, sich selbst und andere zu inspirieren und Neues zu lernen. Und beide münden letztendlich in ein Gefühl tiefer Zufriedenheit und Errungenschaft, wenn das gesteckte Ziel erreicht ist.
Egal, ob Sie nun ein erfahrener Marathonläufer sind, der sich zum ersten Mal mit LEGO SERIOUS PLAY auseinandersetzt, oder ein Veteran des LEGO SERIOUS PLAY, der sich überlegt, seine Laufschuhe anzuziehen – ich ermutige Sie, diese Herausforderung anzunehmen. Sie werden mit Sicherheit überrascht sein, wie viel Sie dabei über sich selbst lernen.
👉 Sie finden diesen Artikel auch auf Englisch auf medium.com.
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